Unsterblich
von Marcus Imbsweiler, Uraufführung.
In einer coronagerechten Inszenierung mit zwei Schauspieler*innen
und einer Tänzerin, in der Taubheit auf Social Distancing trifft!
Beethovens unsterbliche Geliebte Josephine führt das Publikum durch das Wachsfigurenkabinett ihres Mannes. Ihr nüchtern-pragmatischer Blick auf das Leben relativiert die Größe der dort versammelten Genies – von Seneca über den Kaiser bis Beethoven. Indem sie von Begegnungen und Erfahrungen erzählt, holt sie die Großen der Geschichte von den Sockeln, zeigt sie als Menschen mit Schwächen und stellt die Frage nach der Unsterblichkeit. Zentral dabei sind ihre Beziehung zu Beethoven und sein Fall aus ihrem persönlichen Olymp. In der grausamen Zeit der napoleonischen Kriege und des Wiener Kongresses wird das Bild Beethovens als wildes Genie von der Geliebten mit Witz demontiert. Seine eher unbekannteren Auftragswerke sind höchst irdisch und durchaus anbiedernd.
Der Heidelberger Autor Marcus Imbsweiler bezieht sich in seinem Stück auf die historische Person der Josephine Gräfin Deym von Stritetz, der wahrscheinlichen Adressatin von Beethovens „Brief an die Unsterbliche Geliebte“ 1812. Er fügt Zitate aus Briefen des Paares in den Text und musikalische Auszüge aus Beethovens Werk ein. In der Inszenierung werden so Sprechtheater, Musik und Tanz miteinander verwoben. Die Umsetzung der Infektionsschutzmaßnahmen wirkt als komisch – poetisches Moment.
Ein Stück über Beethoven, seine Geliebte, seine Musik und die historische Epoche. Ein Stück, das die Frage nach wahrer Größe und Unsterblichkeit stellt.
Spieldauer: ca. 2 Stunden inklusive 1 Pause
Autor: Marcus Imbsweiler
Regie: Florian Kaiser
Bühnenbild: Marcela Snášelová, Motz Tietze
Kostüm: Marcela Snášelová
Es spielten: Kerstin Kiefer, Miriam Markl, Markus Schultz
Motiv: Mehrdad Zaeri
Fotos:
Rechte: Theaterverlag Hofmann-Paul
Presse:
Salomon, Ingeborg, „Die unwirsche Muse“, in: Rhein-Neckar-Zeitung, Feuilleton, Nr. 171, Seite 11, vom: Montag, 27.07.2022
„…Die Aufführung hat alles, was es in diesen Zeiten braucht: Witz, tolle Schauspieler und einen wunderbaren Spielort…“