Willkommen hinter dem Mond!
Willkommen beim Theater Carnivore® – der Wanderbühne!
Das Theater Carnivore® – die Wanderbühne wurde 2015 vom Autor, Regisseur und Schauspieler Florian Kaiser gegründet und ist ein professionelles Freies Theater. Wie ein kleiner Zirkus ziehen wir mit der Wanderbühne von Ort zu Ort und verwandeln theaterunübliche Plätze in eine Bühne für magische Theaterabende. Unsere Wanderbühne folgt damit einer sehr langen Tradition und verbindet Kunst und Natur in idyllischer Umgebung unter dem Sternenhimmel. Wir sehen die Wanderbühne als besondere Theaterform und fühlen uns der Pflege dieses Kulturguts verpflichtet. Wir zeigen Theater, bei dem der Mensch, sein Körper und seine Stimme Ausgangspunkt für ein Spektakel sind. Sehen Sie ein körperliches Theater mit Mitteln der Pantomime, der Commedia dell’arte, des Armen Theaters, der Akrobatik und des Tanzes! Sehen Sie Masken-, Figuren- und Objekttheater, Sprechtheater und Erzähltheater sowie das bereits fast vergessene Kartoffeltheater! Sehen Sie die Urform des Theaters! Besuchen Sie uns!
Was bedeutet Kartoffeltheater für uns?
Auf die Idee sind wir gekommen, weil wir den Begriff „Kartoffeltheater“ in einem Roman gefunden haben. Wenn die Erwähnung nicht Fiktion ist, dann gibt es eine sehr alte Tradition des Kartoffeltheaters, die wir gerne wieder aufnehmen und fortführen – oder eben neu erfinden! So wie wir mit der Wanderbühne eine alte Tradition wiederaufnehmen und gleichzeitig neu erfinden. Kartoffeltheater ist Objekttheater und ein Armes Theater. Die Kartoffeln sind sehr vergänglich. Und so sind es in jeder Vorstellung neue Kartoffeln, mit neuen Charakteren und neuen Gesichtern. Wir schminken sie lediglich ein bisschen, so wie wir es mit unseren Gesichtern auch tun. Die Kartoffeln kommen mit ihren Charakteren zu uns. Sie fordern von uns, unsere Geschichten immer wieder neu zu interpretieren, um den eigenwilligen Protagonistinnen gerecht zu werden. Unser Objekttheater ist immer auch Erzähltheater und die Beschränkung auf die Einfachheit bietet Projektionsfläche für die Vorstellungskraft – unsere und die des Publikums.
Was bedeutet Erzähltheater für uns?
Als wir 2022 unser erstes Märchen für Groß & Klein, „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“, produziert haben, war uns klar, dass es ein Erzähltheater werden würde: Erzähltheater, wie wir es bei unseren großen Vorbildern, wie Dario Fo und Roberto Benigni, zu sehen glaubten: ein kraftvolles Erzähltheater mit großer Körperlichkeit und viel Temperament. Wir hatten Lust, uns ganz zum Ursprung des Theaters zurückzubegeben. Zu dem Moment, in dem aus einer Erzählung Körperlichkeit wird, in dem aus dem Epos die Darstellung wird: Nicht Erzählung, sondern Erzähltheater!
2025 fragte uns schließlich jemand, was das sei, Erzähltheater. Wir haben es erklärt, wie wir es für selbstverständlich hielten. Später haben wir recherchiert, was die einschlägigen Theaterlexika zu dem Begriff wohl aufführen mochten. Immerhin hatten wir mittlerweile zwei Erzähltheaterproduktionen im Programm. Unter dem Begriff Erzähltheater fanden wir: Nichts!
Dennoch verwenden wir ihn weiter. Er ist für uns selbstverständlich, als hätte es ihn immer gegeben.
Was bedeutet unser Name?
Carnivore, ein Beiname von Dionysos, dem antiken griechischen Gott der Maske und der Illusion. Übersetzt heißt Carnivore „der (Roh-)Fleischfresser“ und verweist damit auf die unkontrolliert rauschhafte Seite des Dionysoskultes. Freude und Lebenskraft werden darin durch Wein und Liebe gesteigert und das Lachen und die Maskerade entfesselt. Damit gibt der Name nicht nur eine Traditionslinie der Wanderbühne vor, sondern verweist mit Dionysos auch auf den Ursprung des Theaters. Er ist der Wanderbühne eingeschrieben, die von Ort zu Ort bewegt wird und ihr Publikum jeweils an anderer Stelle versammelt. Das verbindet sie mit allen frühen Theatern der Antike, deren Sitzreihen und Bühnen kurzfristig in die Landschaft integriert wurden. Bis hier her und noch weiter zurück in die stark verzweigten Göttergeschichten antiker Mythen kann die Wanderbühne ihre Herkunftslinien ziehen. Und von da ausgehend lassen sich ihrem Erscheinungsbild und ihren Spielformen weitere durch die Jahrhunderte entwickelte Theatertraditionen zuordnen.
Umsetzung
Florian Kaiser entwickelte zusammen mit dem Ensemble seiner Wanderbühne Theater Carnivore® eine auf den Körper bezogene überhöhte Form mit doppeltem Boden. Masken und Maskerade spielen in den Inszenierungen eine entscheidende Rolle, um das Fremde und Monströse im Vertrauten aufscheinen zu lassen oder der Poesie einen eigenen Raum zu eröffnen. Anleihen ans Volkstheater mit derben körperbetonten Handlungen gehören ebenso zum Theaterkonzept wie die Ästhetik einer zeitgenössischen Performance. Auch wird der sozialromantische Aspekt einer Wanderbühne von heute in die künstlerische Arbeit integriert. Die Sehnsucht nach ursprünglichen Verhältnissen, die Verbundenheit der Akteure mit ihren Produktionsmitteln, die als unmittelbarer empfundene Kunst in freier Natur werden vom Theater Carnivore® als Erweiterung der eigenen Mittel begriffen. Musik, Sound Design und Videoprojektionen vervollständigen den künstlerischen Anspruch und füttern den dionysischen Schein mit wirkungsvollen Effekten.
Wir sind ordentliches Mitglied im
CITI – Centre International pour les Théâtres Itinérants
und im
BuTiÖR Bundesverband Theater im Öffentlichen Raum e.V.
und im
LaFT BW Landesverband Freie Tanz- und TheaterschaffendeBaden-Württemberg e.V.
und in der
KSV-Ausgleichsvereinigung des Landesverbandes Freier Theater Baden-Württemberg e.V.